In Berlin und Hamburg setzt Mewa bereits auf Logistikkonzepte der Zukunft. Die Auslieferung auf der letzten Meile übernimmt ONOMOTION. Wir haben mit Benjamin Federmann, Chief Revenue Officer bei dem Logistik-Start-up, über die Verkehrswende und die Zusammenarbeit mit Mewa gesprochen.
ONOMOTION übernimmt für Mewa bei der Auslieferung in Hamburg und Berlin die letzte Strecke zu den Kundinnen und Kunden. Warum ist die berüchtigte letzte Meile in Städten so entscheidend?
Die letzte Meile ist für Unternehmen eine Herausforderung, deren Kleinteiligkeit die Kosten treibt. Außerdem kommen Endverbraucherinnen und Endverbraucher hier in direkten Kontakt mit der Lieferkette, die sonst meist im Verborgenen bleibt. Darüber hinaus erfordert die moderne Logistik ein Umdenken. Sie muss sich an die Anforderungen und ökologischen sowie sozialen Ziele der Städte anpassen. Wir helfen dabei, indem wir den Verkehr und den Platzbedarf der Transportmittel deutlich reduzieren und Lärm und Schmutz vermeiden.
Wie viele andere Unternehmen ist Mewa auf eine umfangreiche Fahrzeugflotte angewiesen. Seit Sommer 2021 radelt ONOMOTION für Mewa. Wie haben Sie das Unternehmen beim Umstieg auf eine ressourcenschonendere Logistik begleitet?
Die Zusammenarbeit zwischen Mewa und ONOMOTION zeugt von echtem Pioniergeist. Dennoch bedurfte es etwas Vorbereitung. Beim Umstieg auf unsere E-Cargo-Bikes waren zunächst der Aufbau einer logistischen Infrastruktur für urbane Verteilzentren, die Ladeinfrastruktur und die Güterverteilung wichtig. Dafür haben wir weitere Partner einbezogen. Auf Wunsch bieten wir einen erweiterten Service an, den auch Mewa nutzt: „Logistics as a Service“. Hier treten direkt die Fahrenden von ONOMOTION für die Unternehmen in die Pedale der ONOs. Für Mewa bedeutete die Umstellung auf unsere E-Cargo-Bikes bei der Auslieferung eine Steigerung der Effizienz. Deshalb fahren wir mittlerweile in Berlin und Hamburg für das Unternehmen. Das Potenzial, Gewerbe – in mit dem Transporter schlecht erreichbaren Innenstädten – als Kundinnen und Kunden zu gewinnen, ist riesig. Deshalb haben wir gemeinsam mit Mewa einen umweltschonenderen und flexibleren Lieferservice etabliert. Logistik ist heute nicht mehr nur ein Prozess, sondern echter Mehrwert.
Welche Vorteile haben Mewa und andere Dienstleister durch den Umstieg auf die Lastenräder? Gibt es auch Herausforderungen?
Die Vorteile liegen auf der Hand: Anders als bei Autos benötigen die Fahrenden keinen Führerschein, Unternehmen können die komplette urbane Infrastruktur nutzen. Die hohe Flexibilität erleichtert außerdem die Planung und das operative Management der Logistikprozesse. Aber auch für uns gibt es Herausforderungen – zum Beispiel die Ladeinfrastruktur für die austauschbaren Akkus unserer E-Cargo-Bikes. Außerdem sollten Unternehmen die Bereitschaft mitbringen, Prozesse umzustellen. Darüber hinaus fallen unsere E-Cargo-Bikes im Straßenverkehr auf. Die Fahrenden werden deshalb regelmäßig von Interessierten auf der Straße um Informationen zum ONO gebeten. Das kann im Alltag durchaus aufhalten.
Wie bereits erwähnt, sind Sie für Mewa in Berlin und Hamburg auf Tour. Wo sieht man Ihre ONOs sonst noch auf den Straßen? Und welche Städte wollen Sie noch erobern?
Mittlerweile sind ONOs deutschlandweit in fast allen urbanen Ballungsräumen sichtbar. ONOMOTION wird zunächst den deutschen Kernmarkt und später relevante Regionen in Europa fokussieren. Mit Blick in die Zukunft wollen wir in einigen Jahren in allen urbanen europäischen Ballungsräumen ONO-Fahrzeuge und Containermodule sehen und mit einem flächendeckenden Servicenetzwerk sicherstellen, dass die Logistik und Mobilität auf Basis von E-Cargo-Bikes hochverfügbar ist und zuverlässig funktioniert.