Nachhaltige Arbeitskleidung aus recycelten Plastikflaschen

Lust auf eine nachhaltige Arbeitskleidung? So ging es vor einiger Zeit unseren Produktentwicklern. Und da es auf dem Markt noch nichts Passendes gab, machten sie sich gemeinsam mit Partnern an die Arbeit – mit einem ausgezeichneten Ergebnis.    

Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen unserer Zeit und spielt mittlerweile fast überall eine Rolle. Auch Unternehmen stellen immer mehr Bereiche auf den Prüfstand und lassen Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Entscheidungen einfließen. Gute Gründe dafür gibt es genug: Zum einen wird es schlichtweg von Kundinnen und Kunden nachgefragt. Sowohl Geschäfts- als auch Privatkunden interessieren sich zunehmend nicht nur für Qualität und Preis, sondern auch dafür, wie nachhaltig die angebotenen Produkte und Dienstleistungen sind – und richten ihr Einkaufsverhalten darauf aus. Aber auch der Gesetzgeber fordert nachhaltiges Wirtschaften ein und stellt immer höhere Anforderungen an Betriebe, beispielsweise hinsichtlich Berichtspflichten und Klimaschutzmaßnahmen.

Und letztendlich sehen sich Betriebe auch selbst am Zuge: Die unternehmerische Verantwortung erfordert es einfach, schonend mit Ressourcen umzugehen, den eigenen CO2-Fußabdruck gering zu halten, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten und somit die Lebensgrundlage für die kommenden Generationen zu erhalten. Kurzum: Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Nachhaltige Berufskleidung: Pflicht statt Kür

Während Dinge wie Energiesparen, Wasseraufbereitung und Mobilität meist ganz oben auf der Liste stehen, gerät eine Sache bei Nachhaltigkeitsüberlegungen meist ins Hintertreffen: die Arbeitskleidung. Denn hier liegt das Augenmerk normalerweise vor allem auf den hohen Anforderungen an die Funktionalität. Auch ein gewisser Tragekomfort sollte inzwischen selbstverständlich sein. Aber Nachhaltigkeit?

Zugegeben, im Dreiklang „funktional, bequem, nachhaltig“ spielt Letzteres im Arbeitsalltag oft eine eher untergeordnete Rolle. Wer körperlich hart arbeitet, interessiert sich zu Recht in erster Linie für Dinge wie Schutzfunktionen und Atmungsaktivität. Aber müssen für Nachhaltigkeit daran überhaupt Abstriche gemacht werden? Nicht, wenn es nach uns geht.

Das Ziel bei der Entwicklung von Mewa Peak war folgendes: Die Arbeitsjacken und -hosen sollen den hohen Ansprüchen von Industrie und Handwerk gerecht werden und möglichst nachhaltig gefertigt sein.

Innovation plus Umweltschutz

Als sich unsere Entwicklungsabteilung an die Arbeit zur Kollektion Mewa Peak machte, hieß das Ziel: Die Arbeitsjacken und -hosen sollen den hohen Ansprüchen von Industrie und Handwerk gerecht werden, aber auch möglichst umweltschonend gefertigt sein. Bei der Entwicklung spielte darum das Gewebe eine entscheidende Rolle. Es sollte gleichzeitig robust und schützend sein, aber auch elastisch; dazu extrem atmungsaktiv und thermoregulierend. Und eben: nachhaltig. Für letzteren Punkt wollte das Entwicklerteam auf Recyclingmaterial zurückgreifen.

Doch entsprechende Materialien zu finden war gar nicht so leicht. „Eine große Herausforderung für den Textilservice ist die Qualität der Recyclingmaterialien“, erzählt Mark Weber, Leiter der Mewa-Produktentwicklung. „Dabei geht es vor allem um die Festigkeit, die wir im Berufsbekleidungsbereich dringend benötigen.“

Geht nicht, gibt’s nicht

Die Vorgaben an das Entwicklungsteam waren schließlich dreierlei: ein möglichst hoher Anteil an Recyclingmaterial, robust genug für den täglichen Einsatz in Industrie und Handwerk und geeignet für die industrielle Pflege. „Ein Material, das all das erfüllt, gab es bis dahin noch nicht“, erklärt Weber.

Klein beigeben wollten die Entwickler aber nicht. Denn das Vorhaben, eine nachhaltige Kollektion zu entwickeln, wurde schnell zu einem Herzensprojekt des Teams. „Oft werden Weiterentwicklungen bestehender Produkte von außen angestoßen“, so Weber. „Dann bekommen wir einen Hinweis aus der Praxis, wo etwas nicht reibungslos läuft, und lösen das Problem.“ Bei der nachhaltigen Berufskleidung handelte es sich hingegen um ein selbstinitiiertes Projekt – und eine besondere Herausforderung.

„Wir waren überzeugt, dass es irgendwie auch mit Recyclingmaterial gehen muss“, erinnert sich Weber. „Der Wille, etwas zu machen, das es noch nicht auf dem Markt gibt, war da – und wenn es noch keine fertige Lösung gab, mussten wir eben eine entwickeln.“

Langjährige Partnerschaften zahlen sich aus

Dies war allerdings einfacher gesagt als getan. „Arbeitskleidung trägt man von morgens bis abends, da muss einfach alles rundum passen“, weiß Weber. Die Jacken und Hosen sollen gut aussehen, gut passen, bequem sein – und die Träger sollen sich darin bewegen und den ganzen Tag lang wohlfühlen können. Darum war beispielsweise Elastizität ein großes Thema, ebenso die Farben. So sollte die Kollektion etwa auch in Schwarz angeboten werden. „Wir haben beobachtet, dass die Tendenz eher zur Einfarbigkeit geht – und Schwarz eben sehr beliebt ist“, so Weber. Bei Mischgewebe kann dies allerdings schwierig werden. „Schließlich sollen die Sachen auch nach der dreißigsten Wäsche noch gut aussehen und farbecht sein.“

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, waren letztendlich viele kleine und größere Schritte nötig. Und die musste das Entwicklungsteam nicht alleine gehen. Aus fachlicher Sicht konnte man bei den Material-Neuentwicklungen auf die Unterstützung des Mewa-Qualitätsmanagements zählen. „Wir arbeiten mit unseren Partnern teilweise seit Jahrzehnten zusammen“, freut sich Weber. „Daher konnten wir auch einschätzen, wer besonders innovativ ist und Lust auf Neues hat. Das kommt natürlich der Produktentwicklung zugute. Zumal die Produktion und Herstellung unserer Gewebe sehr europäisch ist – da ist der Draht zueinander noch einmal besser.“

Und so machte sich das Team gemeinsam mit den Partnern an die Arbeit. Mit Erfolg: In den Hosen und Jacken von Peak sind Polyestergarne verarbeitet, die ausschließlich aus recycelten PET-Wasserflaschen hergestellt wurden. Ergänzt wird das Recyclingmaterial durch zertifizierte Biobaumwolle. Unterm Strich liegt der Anteil der ressourcenschonenden, nachhaltigen Materialien bei der Peak-Kleidung bei mehr als 75 Prozent. Die CO2-Emissionen, die durch die Herstellung entstehen, sind um ein Drittel niedriger als bei Kleidung, die zu 100 Prozent aus konventionellen Materialien besteht.

Für Macher und Schaffer

Entscheidend für die Entwickler war aber auch, dass Nachhaltigkeit Hand in Hand geht mit Funktionalität und Tragekomfort. Die Materialien wurden daher so gestaltet, dass es bei körperlicher Anstrengung kühlt und bei Kälte wärmt – die Hauttemperatur bleibt somit dank innovativer Technologie konstant. Und beim Design der Arbeitskleidung wurde darauf geachtet, dass sie bequem zu tragen ist und sich flexibel jeder Figur anpasst. Elastische Einsätze in Jacke und Hose sorgen für größtmögliche Bewegungsfreiheit, und die Bereiche an Knie, Ellenbogen und Schulter werden durch abriebstabile Einsätze verstärkt, um die Strapazierfähigkeit noch zu vergrößern.

Denn Nachhaltigkeit hört nicht bei der Herstellung der Kleidung auf. Auch der Lebenszyklus spielt eine entscheidende Rolle. Je mehr Belastungen die Arbeitskleidung aushält, desto länger kann sie getragen werden. Die Gewebe, aus denen die Kollektion gefertigt ist, sind zudem mit den Pflegeprozessen eines textilen Dienstleisters kompatibel und behalten ihre Funktion auch nach vielen industriellen Waschgängen. Dass auch der Tragekomfort über die Zeit erhalten bleibt, versteht sich für uns von selbst. Denn nur, wenn man etwas gerne trägt, trägt man es auch lange. Und da bei Mewa auch auf eine ressourcenschonende Pflege geachtet wird, ist man mit der Peak-Kollektion noch einmal extra nachhaltig unterwegs.

Ein Einsatz, der sich lohnt

Mit Peak wurde schließlich die erste nachhaltige Berufskleidung geschaffen, die im Textil-Service angeboten wird. Dafür wurde Mewa Peak vor Kurzem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 in der Kategorie „Design“ ausgezeichnet. Der Preis wird von der unabhängigen Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. vergeben und vom Rat für Nachhaltigkeit, der Bundesregierung sowie Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen unterstützt. Die Jury würdigte damit, dass die im Servicesystem angebotene Kleidung gleich in mehrfacher Hinsicht Ressourcen schont.

Die jahrelange Entwicklungsarbeit hat sich somit ausgezahlt. Und die Innovationen sind nicht nur gut für die Jacken und Hosen der Peak-Kollektion: Denn dabei wurden auch Grundlagen für weitere Entwicklungen geschaffen – und auch noch der Beweis geliefert, dass im Bereich Recycling eine ganze Menge möglich ist.

Die nachhaltige Peak-Kollektion wird ausschließlich im Rundum-Service von Mewa angeboten. Sie wollen mehr erfahren? Wir beraten Sie gerne zu unserem Textil-Service – einfach hier klicken!

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