Mit wenigen Schritten zur besseren Ökobilanz als KMU

Am Thema Nachhaltigkeit kommt heute kein Unternehmen mehr vorbei. Politische Richtlinien und Kundenwünsche setzen klare Ziele für die Zukunft – eine Herausforderung für kleine und mittlere Betriebe. Wie kommt man hier am schnellsten auf Kurs? Ein Überblick. 

Der Druck von außen steigt: Die Nachhaltigkeit von Unternehmen wird nicht nur Verbraucherinnen und Verbrauchern zunehmend wichtiger, sondern auch politisch immer stärker gefordert. Wer wettbewerbsfähig bleiben und zukunftsorientiert handeln will, muss sich mit der eigenen Ökobilanz auseinandersetzen. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind nun in der Verantwortung – zum Beispiel beim neuen Lieferkettengesetz, das Anfang 2023 in Kraft getreten ist. Es stellt die Betriebe vor einige Herausforderungen. 

Der Wille, nachhaltig zu agieren, ist bei vielen KMU vorhanden – die Umsetzung gestaltet sich jedoch schwierig. Laut einer Studie des Gothaer Konzerns aus dem Jahr 2021 sind die größten Hindernisse für mehr Nachhaltigkeit in KMU die hohen Kosten, fehlende Zeit für die Recherche, ein Mangel an Ideen und der Aufwand der Umstellung. Wie also die politischen Vorgaben einhalten und die eigene Ökobilanz langfristig verbessern? 

Lieferkettengesetz: Mit Transparenz zum Nachhaltigkeitsbericht

Seit Anfang 2023 gilt das neue Lieferkettengesetz. Es schreibt vor, dass große Unternehmen ihre direkten Zulieferer, eingekaufte Produkte und Dienstleistungen überprüfen müssen, um Menschenrechte weltweit stärker zu schützen. Verantwortung tragen über die gesamte Lieferkette – das gilt allerdings nicht nur für die großen Betriebe, sondern in bestimmten Fällen auch für KMU. Sie sind ab 2023 von der Regelung betroffen, sobald sie Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten beliefern und diese von ihnen Transparenz einfordern.

Die neuen Richtlinien einzuhalten erfordert Zeit und organisatorischen Aufwand: Die kleineren Betriebe müssen den Großkunden ihre Produktionsabläufe offenlegen und diverse Berichte erstellen. Doch die Arbeit zahlt sich doppelt aus: So kann die Dokumentation der Produktion vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt auch als Grundlage für einen firmeneigenen Nachhaltigkeitsbericht dienen. Dieser schafft Transparenz für Mitarbeitende sowie Kundinnen und Kunden – und verbessert ganz nebenbei die Ökobilanz des Unternehmens. Hilfe bei der Orientierung geben die Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI)

Mit einfachen Schritten zur besseren Ökobilanz

Schon mit kleinen Schritten können KMU also in Richtung nachhaltige Zukunft aufbrechen. Dabei bietet es sich an, sich zunächst einen Überblick über die aktuelle Situation zu verschaffen: Wie sieht die Produktionskette aus? Mit welchen Produkten und Rohstoffen arbeitet das Unternehmen und woher kommen sie? Was sind bisherige Arbeitsgewohnheiten? So können im nächsten Schritt passende Maßnahmen erarbeitet werden. 

Um die eigene Ökobilanz aufzupolieren, können KMU Emissionen und Umweltbelastungen reduzieren. Wasser und Energie lassen sich an vielen Stellen einsparen oder grüner beziehen, zum Beispiel mithilfe von Abwasseraufbereitung oder Ökostrom. Auf dem Weg zur CO2-Neutralität hilft auch eine Umstellung der Logistik – dabei geht es nicht nur um die eigenen Produkte, sondern auch um den „Transport“ der Mitarbeitenden. Ob Lieferung per Lastenrad, Umstieg auf E-Transporter oder das Jobticket für den ÖPNV: Es gibt viele Möglichkeiten, um mit einfachen Mitteln nachhaltiger zu werden. 

Dazu sollten KMU auch die Lebensdauer ihrer eigenen und der zur Arbeit genutzten Produkte genauer unter die Lupe nehmen. Billig lohnt sich langfristig nicht – eine Investition in langlebige Produkte, die recycelt oder in einem Kreislaufmodell genutzt werden können, umso mehr. Statt Arbeitskleidung selbst zu kaufen und nur über einen vergleichsweise kurzen Zeitraum zu nutzen, können Betriebskleidung und -textilien dauerhaft gemietet werden. Dabei gehen Waschen, Reparatur und Recycling Hand in Hand – das ist nachhaltig, schont Ressourcen und fördert die Ökobilanz. 

Hier gibt’s Unterstützung

KMU können die Nachhaltigkeit ihres Betriebes also Schritt für Schritt ausbauen. Beratungsangebote und Workshops zum Thema Nachhaltigkeit finden KMU beispielsweise bei den Handwerkskammern oder Innovationsnetzwerken wie KMUdigital, die mit verschiedenen Hochschulen zusammenarbeiten und eine nachhaltige Entwicklung von Unternehmen unterstützen.

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