Berufskleidung für Pflegeberufe: Darauf kommt es an

Eine Haushaltswaschmaschine mag Flecken killen – Viren und Keime überleben die Wäsche jedoch oft. Wir erklären, warum professionelle Textilpflege gerade in einer Pandemie nicht nur sicherer, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Wie oft wasche ich meine Hände? Womit bedecke ich Mund und Nase, wenn ich niesen muss? Und was sollte ich wie oft desinfizieren? Die Corona-Pandemie hat in Sachen Hygiene viele wachgerüttelt und dafür gesorgt, dass Standards, die Expertinnen und Experten schon seit Jahren predigen, endlich besser eingehalten werden.

Das gilt auch für Arbeitsbekleidung. Dass hier Gefahren lauern, haben Studien schon lange belegt. So wird Kleidung oft falsch gepflegt oder auch zu lange getragen, bevor sie gewaschen wird. Häufig kommt es auch vor, dass saubere und getragene Kleidung bei der Lagerung vermischt werden. Und trotzdem: Dass den Beschäftigten Dienstkleidung zur Verfügung gestellt wird, die nur während der Arbeit getragen werden darf und nach Gebrauch professionell gewaschen wird, ist in der Gesundheitsbranche lange nicht die Regel. Laut einer Studie der GfK waschen drei von vier Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland beruflich genutzte Privatkleidung oder vom Arbeitgeber bereitgestellte Dienstkleidung zu Hause. Darunter viele Mitarbeitende von Pflegediensten, Therapiepraxen und Krankentransporten.

Das bedeutet nicht nur mehr Arbeit für die Angestellten, sondern bringt eben auch gesundheitliche Risiken mit sich. Diese Gefahren waren bei einigen Arbeitgebenden lange nicht sonderlich präsent. Die Corona-Pandemie hat bei vielen Entscheiderinnen und Entscheidern eine Neubewertung der Relevanz von hygienischer Arbeitskleidung bewirkt. Doch auf was muss man hier achten?

Standards des RKI

Um zu definieren, was nicht nur sauber, sondern hygienisch ist, gibt es zum Glück eindeutige Richtlinien: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat Standards für Waschverfahren entwickelt. Diese sollen Keim- und Virusverschleppungen durch Berufskleidung vermeiden. Zulässig sind hier zwei Arten der Wäsche: die thermische und die chemothermische Wäschedesinfektion. Bei der thermischen Desinfektion wird die Wäsche mindestens zehn Minuten lang einer Waschtemperatur von 90 Grad Celsius ausgesetzt. Chemothermische Reinigungsverfahren funktionieren dagegen mit geringeren Temperaturen, üblicherweise mit 65 Grad Celsius über einen Zeitraum von 15 Minuten, benötigen aber zusätzlich desinfizierende Waschmittel.

Herkömmliche Haushaltswaschmaschinen machen hier nicht mit. Ein weiteres wichtiges Detail: Infektionsverdächtige Wäsche darf nicht sortiert werden und muss in verschlossenen Säcken angeliefert werden. Nach Angaben der Studie der GfK werden 52 Prozent der zu Hause gewaschenen Arbeitsbekleidung gemeinsam mit privater Kleidung in eine Trommel gesteckt. 

Lohnwäscherei oder Textil-Management?

Wer sich für eine professionelle Reinigung entscheidet, die Arbeit spart und Risiken minimiert, hat zwei Möglichkeiten: Man kann die Kleidung selbst kaufen und in Lohnwäschereien geben oder bei Textil-Management-Firmen mieten. Ersteres erscheint vielen die einfachere und günstigere Lösung – meistens werden dabei jedoch nicht alle Komponenten bedacht: So werden Nachkäufe und Austausch oft nicht mit einberechnet, die Kosten sind also nicht wirklich transparent. Beschädigte Kleidungsstücke müssen in Eigenregie repariert, abgenutzte Kleidung selbst ausgemustert und ersetzt werden. Kurz: Es bleibt viel Arbeit im Unternehmen.

Berufskleidung in der Gesundheitsbranche
Modernes Textilsharing in der Gesundheitsbranche kann Sie effizient entlasten.

Umweltfreundlich und effizient: Mietkleidung

Textil-Management hat den Vorteil, dass man sich um nichts mehr kümmern muss. Vermeintlich höhere Kosten amortisieren sich durch den Rundumservice schnell. Darüber hinaus hat der Service auch einen Vorteil für die Umwelt: Gemietete Kleidung ist deutlich nachhaltiger. Das ist mittlerweile selbst in der Mode angekommen. Immer mehr neue Start-ups folgen dem Geschäftsmodell, Fashion zu verleihen, statt sie zu verkaufen.

Wer die Pflege von Berufskleidung professionell anbietet, setzt zum Beispiel Ressourcen wie Wasser, Waschmittel und Energie besonders effizient ein und optimiert Prozesse immer wieder. So gibt es ein aufwendiges, hygienisch einwandfreies Kaskadensystem zur Abwasseraufbereitung, das im Vergleich zur Heimwäsche rund 60 Prozent Wasser spart. Viele der Industriewäschereien nutzen außerdem Erdgas statt Strom – im Vergleich zur Heimwäsche spart das pro Kilo Wäsche rund 400 Gramm CO2.

Richtige Partner wählen

Wer hält nun die Maßgaben ein? Das verrät unter anderem das Zertifikat EN 14065. Betriebe, die dieses vorweisen können, erfüllen alle derzeit in Deutschland geltenden regulatorischen Anforderungen.

Und auch für den Faktor Umweltfreundlichkeit gibt es eine Norm, die verrät, welchem Anbieter man vertrauen kann: ISO 14001. Das Zertifikat belegt, dass internationale Normen erfüllt werden, und prüft einmal pro Jahr, ob die gesetzten Umweltziele auch tatsächlich erreicht werden.

Wer nachhaltig handeln will, sollte jedoch auf weit mehr achten als auf Zertifikate. Zum Beispiel auf Regionalität. Der Servicepartner sollte nicht zu weit vom Unternehmen entfernt sein und Rohstoffe, Betriebs- und Hilfsmittel sowie technische Produkte möglichst standortnah beschaffen. Damit spart man nicht nur Ressourcen, sondern auch Zeit: Kurze Wege ermöglichen schnelle kurzfristige Änderungen und Sonderwünsche.

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